Mit Iván Duque hat der rechtskonservative Präsidentschaftskandidat die Stichwahl gegen den linksalternativen Kandidaten Gustavo Petro in Kolumbien gewonnen. Trotz des versöhnlichen Tones, den er seiner Rede als designierter Präsident von Kolumbien gab, wiederholte Iván Duque seine Absicht, dass in Havanna ausgehandelte Friedensabkommen zu ändern.
Tierra Unida hat in Kolumbien ein Friedensprojekt, was den Aufbau und die Ausstattung eines Kindergartens in einer Wiedereingliederungszone für ehemalige Kämpferinnen und Kämpfer beinhaltet. Schon jetzt sind die Umsetzungen des Vereinbarten eher schleppend vorangekommen und in vielen Wiedereingliederungszonen fehlt es an sozialer Infrastruktur, ökonomischen Projekten, Sicherheit und politischer Anerkennung.
Mit dem neuen Präsidenten Duque dürfte sich das gesellschaftliche Klima der Polarisierung und auch die Angst der ehemaligen Guerillakämpferinnen und -kämpfer vor einem Rückfall in alte Zeiten erhöhen. Bereits kurz nach seiner Wahl sagte der zukünftige Präsident, dass der Frieden in Kolumbien Korrekturen erfordere.
Duque, der die Partei des ehemaligen Präsidenten Alvaro Uribe (Demokratisches Zentrum) vertritt, sagte, seine Regierung werde die in der kubanischen Hauptstadt vereinbarten Abkommen nicht zerstören. „Aber wir werden Änderungen vornehmen, damit der Frieden erstrahlt“, sagte er. Wie diese Änderungen nun aussehen werden, bleibt aber spannend. Man geht unter anderem davon aus, dass die Sondergerichtsbarkeit für den Frieden, hier zum Beispiel das Amnestiegesetz, verändert werden sollen.
Wir als Tierra Unida hoffen, dass die negativen Auswirkungen nicht allzu groß werden und sich die kolumbianische Zivilgesellschaft und auch die internationale Gemeinschaft auf Seiten der Friedensverteidiger positionieren. Trotzdem darf auch nicht unterschlagen werden, dass über acht Millionen Wählerinnen und Wähler für Petro einen anderen alternativen politischen Weg und das klare Bekenntnis zum Frieden gesucht haben.