Zum Gesundheitsprojekt und zur Lage in Ecuador

Unser Mitglied und Arzt, Dr. Galo Alvear Vitery, hat uns wieder einen Bericht über seine Arbeit und die Situation im Land zukommen lassen.

„Beständigkeit ist etwas, das nur wenige Gruppen, Unternehmen oder Stiftungen haben. Nun, ein Projekt aus dem Boden zu stemmen und durchzuführen ist eine sehr gute Sache, aber es über viele Jahre aufrecht zu erhalten, das ist bewundernswert. Unser Gesundheitsprojekt in Salitre feiert langjährige Präsenz und damit die ständige Unterstützung von Sektoren, die von den staatlichen Institutionen fast vergessen wurden. Zunehmend sind es die Kinder, die davon profitieren (…).“

Mit diesen Worten beginnt Dr. Galo Alvear Vitery seine Ausführungen und bestätigt damit, wie wichtig uns als Verein das Gesundheitsprojekt ist und vor allem mit wieviel Energie wir das Projekt schon seit vielen Jahren durchführen. Vor allem Antiparasita, Vitamin C und Antivirus- bzw. Desinfektionskarten sind Teil des Gesundheitsprojektes, die vor allem an Schulen und kleinen Orten kostenlos bereitgestellt werden.

Die Situation ist jedoch sehr schwierig, auch wenn das Projekt mit „Freude und Optimismus weitergeht“. Weiterhin will Dr. Galo Alvear Vitery die ärmsten der Armen besuchen. Er schreibt, die Freude sei ansteckend und oft fragen auch die Eltern oder Großeltern nach den kostenlosen Medikamenten, auch wenn deren Beschaffung immer teurer wird.

Zur Situation in Ecuador schreibt er, dass der Dollar als Währung eine sehr starke Währung ist, was dazu führt, dass es für die Nachbarländer ein teures Land ist und darunter zum Beispiel der Tourismus leidet. Die Einkünfte aus dem Tourismus waren früher ein wichtiger Posten in der Landeswirtschaft, doch nun befindet sich dieser im Niedergang, wozu auch die Gewalt im Land als Ursache hinzukommt.

Ecuador, dass im Norden an Kolumbien (den größten Drogenproduzenten), im Süden durch Peru (ebenfalls ein Produzent vor allem von Kokain) und im Westen an den Pazifik mit seinen vielen Flussmündungen und Mangroven grenzt, ist ein Paradies für Piraten und Drogenschmuggler geworden, um Drogen per Boote, U-Boote oder Flugzeuge in den Norden zu transportieren.

Diese geografische und sozioökonomische Situation im Land, wie Armut und Arbeitslosigkeit, wird von den mexikanischen und kolumbianischen Kartellen ausgenutzt. Untereinander gibt es Territorialstreitigkeiten, die Ecuador mit Blut und Schrecken übersäen. Die Korruption nimmt zu und mafiöse Strukturen unterwandern die staatlichen Strukturen. Erpressung und Einschüchterung sind allgegenwärtig.

Auch die Zahl von Drogenabhängigen ist in Ecuador zuletzt stark gestiegen, darunter vor allem Kinder und junge Menschen, schreibt Dr. Galo Alvear Vitery. Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass Ecuador seit längerer Zeit ein Staat ist, der zunehmend mit Problemen zu Kämpfen hat. Umso wichtiger ist es, dass das Gesundheitsprojekt vor Ort weitergeführt wird.