Neben unserem Gesundheitsprojekt, welches wir als Tierra Unida im Kanton Salitre durchführen, berichtet uns unser Mitglied und Arzt Dr. Galo Alvear Vitery regelmäßig über die Situation im Land, die seinen Berichten zu Folge immer prekärer wird. Auch für uns ist es schwer, dies nachzuvollziehen und mit Sorge blicken wir auf unsere Projektpartner und die Bevölkerung.
„Seit einigen Wochen haben von Brandstiftern verursachte Waldbrände Tausende von Hektar Wald mit all seiner Flora und Fauna zerstört, sie haben auch Menschenleben gefährdet, vor allem die der Feuerwehrleute, die gegen diese Geißeln kämpfen.
Das Problem ist, dass wir eine beeindruckende Dürre haben, es hat seit mehr als 80 Tagen nicht mehr geregnet und die Flüsse sind trocken, die Vegetation brennt mit wenig Aufwand und die Brände breiten sich mit großer Geschwindigkeit und Heftigkeit aus.
Aber wegen des fehlenden Regens erzeugen die Staudämme nicht die nötige Elektrizität, so dass es jetzt im ganzen Land Stromausfälle gibt und wir fast 12 Stunden im Dunkeln sitzen. In dieser Zeit funktionieren weder die Telefonleitungen, noch die Wasserwerke für die Städte oder sonst etwas. Alles ist teurer geworden und die Lebensmittel sind knapp. Es gibt kein Wasser für die Ernte, also gibt es keinen Mais, und das hat die Preise für Fleisch, Milch und Eier in die Höhe getrieben.“
Neben der alltäglichen Gewalt, die rapide zugenommen hat, berichtet er zudem über die Kürzungen bzw. Stromsperren, die immer häufiger im Land werden. Waren dies anfangs nur ein paar Stunden, gelten sie in dieser Woche von 9 bis 16 Uhr und von 0 bis 4 Uhr gelten. Und in der Woche vom 5. Oktober werden sie von 0 bis 3 Uhr, von 11 bis 14 Uhr und von 17 bis 20 Uhr gelten.