Generalsekretär der Vereinten Nationen besucht Kolumbien

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, hat für zwei Tage Kolumbien besucht, um sich unter anderem über den Stand der Umsetzungen des Friedensabkommens zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC zu informieren. Bei seinem Besuch brachte er die Solidarität und Verpflichtung der Vereinten Nationen gegenüber Kolumbien zum Ausdruck.

Der Generalsekretär traf zunächst mit Vertretern der UN-Verifikationsmission des Friedensabkommens in Kolumbien sowie mit dem UN-Länderteam zusammen. Später gab es ein Treffen mit Präsident Juan Manuel Santos und Vertretern seines Kabinetts. „Frieden ist die einzige Antwort auf die heutigen Probleme von Armut, Entwicklung, Ungleichheit und Demokratie“, erklärte der Generalsekretär in einer Pressekonferenz im Anschluss an sein Treffen mit dem Präsident.

Des Weiteren fuhr der Generalsekretär in eine Ausbildungs- und Wiedereingliederungszone von ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfern der FARC in die Provinz Meta. Dort hielt er Treffen mit den ehemaligen Guerilleras und Guerilleros ab und traf sich auch mit der lokalen Bevölkerung. Er lobte den Friedensprozess, machte aber zugleich darauf aufmerksam, welche Schwierigkeiten es bei der Umsetzung gibt.

Bei einer Pressekonferenz am 13. Januar in Bogotá sagte er den Medienvertretern: „Ich glaube, dass es eine Pflicht der Bürger der Welt ist, den Friedensprozess in Kolumbien für das kolumbianische Volk voll zu unterstützen.“ Recht hat er damit und deswegen haben wir als Lateinamerika-Arbeitskreis tierra unida e.V. unser Friedensprojekt zur Unterstützung der Kinder von ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfern der FARC-Guerilla in der Wiedereingliederungszone von Icononzo.

Foto und Pressemitteilung: https://colombia.unmissions.org/en/statement-united-nations-secretary-general-ant%C3%B3nio-guterres
Foto und Pressemitteilung: https://colombia.unmissions.org/en/statement-united-nations-secretary-general-ant%C3%B3nio-guterres

Neujahrsgrüße aus der Zone Antonio Nariño in Kolumbien

Mit einem Neujahrsgruß wenden sich die Bewohnerinnen und Bewohner aus der Wiedereingliederungszone Antonio Nariño in Icononzo (Kolumbien) an die Bevölkerung. Dort, wo wir als „tierra unida“ unser Friedensprojekt in Form von Unterstützung zur Ausstattung eines Kindergartens haben, hofft vor allem die in ihrem kurzen Gruß bezeichnete „Generation der Hoffnung“, also die Kinder der ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfer der FARC, auf ein fröhliches und glückliches neues Jahr 2018.

Um die Welt ein kleines Stück friedlicher und solidarischer zu gestalten, könnt ihr euch auch in Form einer kleinen Spende an unserem Friedensprojekt „Kinder des Friedens“ für die „Generation der Hoffnung“ in Kolumbien beteiligen. Schaut auf der Spendenseite bei betterplace.org vorbei. Den Neujahrsgrüßen aus Icononzo können wir uns als Lateinamerika-Arbeitskreis „tierra unida“ nur anschließen und wünschen allen Menschen, ob hier in Potsdam oder dort in Lateinamerika, ein erfolgreiches, glückliches und vor allem friedliches neues Jahr 2018!

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Bild zur Neujahrsbotschaft aus der Wiedereingliederungszone Antonio Nariño

Spendenaufruf für „Kinder des Friedens“

Der Potsdamer Lateinamerika-Arbeitskreis „tierra unida“ ruft zu den Feiertagen am Jahresende zu Spenden für die beiden sozialen Projekte auf, die der Verein ehrenamtlich betreut. Derzeit unterstützt der Verein ein Gesundheitsprojekt in Ecuador und ein Friedensprojekt in Kolumbien. Besonders das vor zwei Monaten in Kooperation mit der ehemaligen Guerilla FARC initiierte Projekt „Kinder des Friedens“ in Kolumbien steht im Fokus der Spendensammlung. Zwar konnten schon 40% zur Ausstattung eines Kindergartens für Kinder ehemaliger Kämpferinnen der FARC finanziert werden, doch 1500 Euro fehlen noch.

Zu Weihnachten können auch Sie ihren Beitrag zur Konsolidierung des Friedens und zu einer besseren Zukunft in Kolumbien beitragen!

Spendenseite „Kinder des Friedens“ auf betterplace.org

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Jahresabschluss in Salitre/Ecuador

Unser tierra unida-Mitglied und Arzt, Dr. Galo Alvear Vitery, hat uns Grüße aus Salitre/Ecuador gesendet. Wie immer fertigte er auch seinen Jahresabschluss an, aus dem unter anderem hervorgeht, was mit den Spenden vor Ort passiert. So wurden von uns 1400 Euro an Spendengeldern nach Ecuador transferiert und Dr. Galo war zwei Mal im Monat an zwei unterschiedlichen sozialen Einrichtungen, vorrangig jedoch an Schulen, präsent. Zudem war er auch im Zentrum gegen Kinderarbeit und an einer Fußballschule. Dort leistete er Gesundheitsvorsorge, Aufklärungsunterricht und gab Anti-Parasita-Tabletten aus. Insgesamt wurden bis Ende November 4437 Kinder im Rahmen unseres Gesundheitsprojektes im Jahr 2017 betreut, bei dem nicht nur Gesundheitsvorsorge durchgeführt wird, sondern auch Krankenschwestern ausgebildet werden. Wir bedanken uns bei Dr. Galo und hoffen auf eine ebenso erfolgreiche Arbeit im kommenden Jahr.

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Veranstaltung zum Friedensprojekt – Erste Rate überwiesen

Am Mittwoch, den 13.12.2017, fand fand im Potsdamer Buchladen Sputnik eine Veranstaltung von „tierra unida“ zu den Umsetzungen und Schwierigkeiten des Friedensabkommens in Kolumbien sowie zu unserem dortigen Projekt „Kinder des Friedens“ statt. Die anwesenden Gäste erhielten einen Überblick über die aktuelle Situation mit vielen Fotos und neuesten Informationen zum Friedensprojekt. Auch wenn in Kolumbien die Intensität des bewaffneten Konfliktes deutlich abgenommen hat und sich die FARC entwaffnen ließ, so ist Kolumbien noch lange kein friedliches Land und das Friedensabkommen nicht in seiner Breite umgesetzt. Vor allem die polarisierende Gesellschaft, der fehlende Willen zur Umsetzung des Vereinbarten durch die politischen Parteien und die aktuellen Lebensbedingungen der ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfer waren Thema in den Diskussionen. Umso wichtiger wurde die Unterstützung bei der Wiedereingliederung der FARC-Mitglieder, besonders der zukünftigen Generation, den Kindern, erachtet.

Passend zur Veranstaltung hat nun „tierra unida“ die erste Rate von 1000 Euro nach Kolumbien überwiesen. Eine zweite Rate soll dann im Frühjahr, je nach Stand der Spendenkampagne, geschehen. Auch ihr könnt dabei unterstützen!

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Mitgliederversammlung, Weihnachtsfeier und Vortrag

Weil die letzte Mitgliederversammlung aufgrund des Sturms Anfang Oktober abgesagt werden musste, holt „tierra unida e.V.“ die jährliche Mitgliederversammlung nun am Mittwoch, den 13. Dezember, um 18.30 Uhr nach.

Diesmal wird es um 19 Uhr auch einen Vortrag zum neuen Spendenprojekt von tierra unida e.V. geben. Denn vor wenigen Wochen haben wir unser Projekt „Kinder des Friedens“ in Kolumbien begonnen, mit welchem wir den Aufbau eines Kindergartens für die Kinder der ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfer der FARC unterstützen.

Und weil wir dieses Jahr so spät dran sind, wollen wir die weihnachtliche Zeit auch gleich für ein gemütliches Beisammensein und eine Weihnachtsfeier nutzen.

Wann und Wo: 13. Dezember 2017 um 18:30 Uhr im Buchladen Sputnik, Charlottenstr. 28, Potsdam

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Misstrauen wächst in Kolumbien – Unterstützung umso wichtiger

Ein Jahr nach der Umsetzung des Friedensabkommens und trotz der Bemühungen der Regierung, die Wiedereingliederung von Tausenden von ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfern voranzutreiben, verlieren immer mehr das Vertrauen.

Das ist eine Schlagzeile und Artikel im großen politischen Wochenmagazin „Semana“. Der Artikel beruft sich auf die nachdenklichen Worte des Leiters der Mission der Vereinten Nationen in Kolumbien, Jean Arnault, der vor kurzem gesagt hat, dass „ein sehr hoher Prozentsatz der ehemaligen FARC-Mitglieder nicht mehr in den territorialen Gebieten der Ausbildung und Wiedereingliederung ist.“ Dies zeigt die Kontroverse bei der Umsetzung der Friedensvereinbarung.

Auch wenn viele Mitglieder der FARC nun juristisch und damit legal völlig unabhängig und individuell entscheiden können, ob sie in den Wiedereingliederungszonen bleiben oder zum Beispiel bei ihren Familien das Glück versuchen, so gibt es viele Hinweise und Fakten, die eine nur zögerliche Umsetzung der Vereinbarungen seitens der Regierung bestätigen. Es rumort schon seit Monaten in Kolumbien, weil Amnestie, der Aufbau der Zonen mit vollständiger Infrastruktur, die Übergangsjustiz oder wirtschaftliche und soziale Wiedereingliederung nur zögerlich geschehen.

Hierzu berichtet der „Semana“-Artikel, dass trotz der Fortschritte die Besuche der UN, der „Defensoría del pueblo“ (Kontrollorgan zu Menschenrechten) und anderer Institutionen in den 26 territorialen Gebieten Verzögerungen bei den Infrastrukturarbeiten und in der prekären Situation der öffentlichen Dienstleistungen festgestellt haben. Viele dieser Zonen haben keine Grundversorgung, schwangere Frauen werden in prekären Verhältnissen betreut und Kinder, die dort das Licht der Welt erblicken, haben keine Erholungs- und Spielräume.

Die Gefahr ist, dass sich unzufriedene Personen der 12.300 akkreditierten ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfern der anderen Guerilla ELN oder den anderen kriminellen Organisationen anschließen. Umso wichtiger sind Unterstützung und die schnelle Umsetzung des Vereinbarten, um allen eine gute Perspektive zu bieten. Und auch wenn es Fortschritte gibt, so bleibt noch viel Arbeit, besonders in den 26 Wiedereingliederungszonen. Und umso wichtiger, dass wir als „tierra unida“ versuchen, unseren Beitrag dazu zu leisten.

Der Zeitungsartikel bei Semana

Unser Spendenprojekt in Kolumbien

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Neues aus Icononzo in Kolumbien

Der TAZ-Journalist Sebastian Erb, der vor kurzem in der Wiedereingliederungszone von Icononzo in Kolumbien war und dort auf unsere Vermittlung auch den Kindergarten besuchte, der von „tierra unida“ mit einem Spendenprojekt unterstützt wird, hat uns zwei Fotos gesendet. Er besuchte diese und eine weitere Zone der ehemaligen FARC-Guerilla im Rahmen eines journalistischen Auftrages zum Stand des Friedensabkommens.

Der Kindergarten der Wiedereingliederungszone befindet sich im höher gelegenen Teil des Areals, in welcher die ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfer mit ihren Kindern leben und auch arbeiten. In dem Dorf, welches mittlerweile auch aus feststehenden Fertighäusern und kaum noch aus Zelten besteht, gibt es einen kleinen Laden, ein Restaurant, ein Kulturzentrum, eine kleine Bibliothek und andere gemeinschaftlich genutzte Häuser.

Da immer mehr Familien den Wunsch haben, nun in Zeiten des Friedens Kinder zu bekommen oder bereits Kinder haben, wurde bereits eigenhändig ein Kindergarten gebaut. Zuvor gab es in den Planungen der Regierung keine Absichten, auch solche wichtigen Einrichtungen zu schaffen. Weil Kinder die zukünftige Generation sind, ist es wichtig, auch für eine adäquate Kindheit und Erziehung zu sorgen. Sie prägen schließlich das künftige Kolumbien.

Das Projekt „Kinder des Friedens“ entstammt einem gemeinsamen Austausch und den Ideen der Personen vor Ort. Wir leisten unseren Beitrag zu diesem kleinen Friedensprojekt mit einer finanziellen Unterstützung, während die Verantwortlichen in Icononzo ihre Bedarfe selbst artikulieren und umsetzen. So unterstützen wir das Ansinnen mit der Ausstattung des Kindergartens und sammeln Gelder für notwendige Anschaffungen wie Möbel und Spielzeug. Hier also zwei Fotos vom Gebäude des Kindergartens.

Hier geht es zur Spendenseite bei betterplace.org

Kindergarten in der Zone Antonio Nariño bei Icononzo
Kindergarten in der Zone Antonio Nariño bei Icononzo
Kindergarten aus der Zone Antonio Nariño bei Icononzo
Kindergarten aus der Zone Antonio Nariño bei Icononzo

Veranstaltung zum Projekt „Kinder des Friedens“

Im Rahmen unserer Mitgliederversammlung und Weihnachtsfeier von „tierra unida“ am 13.12. 2017 gibt es auch eine Veranstaltung für alle Interessierten zum Friedensprojekt in Kolumbien.  Im Folgenden der Ankündigungstext:

Kolumbien ein Jahr nach dem Friedensabkommen

Mehr als einem Jahr nach dem Abschluss des Friedensabkommens steht der Frieden in Kolumbien noch immer auf wackeligen Füßen. Auf der einen Seite bedroht neue Gewalt das Land, während andere Regionen so sicher wie noch nie sind und neue soziale und politische Ideen verwirklicht werden. Wie der Stand der Umsetzungen der Friedensvereinbarung ist, was die lokale und internationale Zivilgesellschaft tun kann und was „tierra unida“ mit ihrem Projekt „Kinder des Friedens“ bezwecken will, erläutert Christian Raschke, Mitglied bei „tierra unida“ und Projektinitiator.

Zeit: Mittwoch, der 13.12.2017, um 19 Uhr
Ort: Buchladen Sputnik, Charlottenstraße 28, 14467 Potsdam
Veranstalter ist tierra unida e.V.
Der Eintritt ist frei

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Wie macht man Frieden?

In einer Reportage berichtet Sebastian Erb, Journalist bei der TAZ, über den Friedensprozess in Kolumbien. Dazu besuchte er auch Icononzo mit der Wiedereingliederungszone Antonio Nariño und traf sich auf Vermittlung von uns mit Valentina, der Bildungskoordinatorin und verantwortlichen Person für den Kindergarten, den „tierra unida“ unterstützt. Dieser wurde auch in seiner Reportage erwähnt:

„In der Guerilla waren Kinder ein Störfaktor, die Kämpferinnen wurden gezwungen abzutreiben oder mussten ihr Neugeborenes weggeben. Der Friedensschluss brachte ein Babyboom. In Antonio Nariño leben inzwischen 14 Kinder, 19 weitere sind unterwegs. Deshalb soll bald ein Kindergarten eröffnen. Das Haus steht schon, es fehlen noch Möbel und Spielsachen.“

In seiner Reportage zeichnet er ein Bild, in dem die Umsetzung des Friedensabkommens von großen Schwierigkeiten gekennzeichnet ist. „Die Regierung erfüllte ihre Zusagen nicht oder nur zögerlich“, so Sebastian Erb. Umso wichtiger sind also Initiativen wie die unsere, um ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfern, und besonders den Kindern, Unterstützung für ein friedliches Leben anzubieten. So macht man Frieden…

Ausschnitt vom Titelblatt der Wochenendausgabe
Ausschnitt vom Titelblatt der Wochenendausgabe