Graffiti-Festival in Agua Bonita/Kolumbien

In der ehemaligen Wiedereingliederungszone Héctor Ramírez, dass zum Dorf Agua Bonita in der Gemeinde Montañita gehört, findet bereits zum dritten Mal das Festival des Graffiti und der Wandmalerei statt. In dem Dorf, in dem viele ehemalige FARC-Kämpfer*innen und ihre Familien leben, unterstützen derzeit Tierra Unida und die Stiftung „Für den Süden“ den Aufbau eines Kindergartens. Das Festival lockt jedes Jahr unzählige Künstler*innen an, die dann die Häuser im Dorf bemalen. Dazu gibt es verschiedene andere Aktivitäten, wie Konzerte, Märkte oder Infoveranstaltungen. Dieses Festival ist ein wesentlicher Beitrag zur Versöhnung und des sozialen Lebens in der Provinz Caquetá, die stark vom bewaffneten Konflikt geprägt ist.

Spendenprojekt für den Kindergarten: Spendenseite auf betterplace.org

Regionalgruppe von Cuba Sí in Potsdam gegründet

Vor allem junge Menschen haben in Potsdam am Montag eine Regionalgruppe vom bundesweiten Solidaritätsnetzwerk Cuba Sí gegründet. Zwar gab es im Umfeld des Fußballvereins Babelsberg 03 schon immer Leute in Potsdam, die Projekte wie die Unterstützung des Fußballvereins in Mantua und Info-Stände durchführten, doch bisher gab es keine offizielle Regionalgruppe. Diese wurde nun von eben erwähntem Personenkreis, von Tierra Unida und anderen interessierten Personen gegründet. Zu Gast war der Bundeskoordinator von Cuba Sí aus Berlin. Gerade in den aktuellen Zeiten der Verschärfung der wirtschaftlichen Blockade, der Angriffe auf Kuba durch rechte Regierungen und der schwierigen ökonomischen Bedingungen vor Ort braucht Kuba politische und materielle Solidarität und Unterstützung.

Cuba Si

Pressemitteilung von Tierra Unida zum Friedensprojekt 2019

„Tierra Unida aus Potsdam unterstützt Frieden in Kolumbien“

Der Potsdamer Lateinamerika-Arbeitskreis Tierra Unida e.V. setzt sein Friedensprojekt in Kolumbien fort und unterstützt als einer der wenigen Nichtregierungsorganisationen aus Deutschland die Friedensarbeit in Kolumbien und im Besonderen die Kinder ehemaliger Kämpfer*innen der FARC bei ihrem Prozess der zivilen Wiedereingliederung.

Ab heute sammelt Tierra Unida über die online-Plattform www.betterplace.org Geldspenden für den Umbau eines Hauses zu einem Kindergarten. Neben den baulichen Maßnahmen werden die Gelder vor allem für die Ausstattung und Spielzeug verwendet. Tierra Unida will insgesamt mindestens 2800 Euro für den Kindergarten sammeln.

Das Projekt heißt „Kinder des Friedens“ und unterstützt die Kinder ehemaliger FARC-Kämpfer*innen, die nach Abgabe ihrer Waffen Familien gegründet haben und seit Vereinbarung des Friedensvertrags zwischen kolumbianischer Regierung und der FARC-Guerilla in sogenannten Wiedereingliederungszonen im ganzen Land leben.

Gerade in der aktuellen Situation, in welcher der Frieden aufgrund der langsamen und schwierigen Umsetzung des Friedensabkommens durch die Regierung und der Wiederbewaffnung von Teilen der ehemaligen FARC-Guerilla in Kolumbien an einem kritischen Punkt angekommen ist, müssen Hoffnung und Zukunft vor allem für Familien und Kinder gesät werden.

Trotz der Unterzeichnung des Friedensvertrags vor drei Jahren zwischen der FARC und der Regierung, nehmen die politische Gewalt und kriegerische Auseinandersetzungen im Land zu. Es liegt auch an der internationalen Gemeinschaft und Vereinen wie Tierra Unida, den Frieden und lokale Initiativen zu unterstützen.

Der Kindergarten wird der derzeit in der Wiedereingliederungszone Héctor Ramírez in Agua Bonita im südlichen Kolumbien in der Provinz Caquetá gebaut. Diese Wiedereingliederungszone, in der 250 Personen leben und darunter 30 Kinder, hat mittlerweile den Status eines gewöhnlichen Dorfes bekommen, somit ist die Zukunft im Gegensatz zu anderen Wiedereingliederungszonen also gesichert.

Online-Informationen zum Friedensprojekt „Kinder des Friedens“

Webseite von Tierra Unida:

https://www.tierra-unida.de/friedensprojekt-kolumbien/

Spendenseite Betterplace:

https://www.betterplace.org/de/projects/72510?utm_campaign=ShortURLs&utm_medium=project_72510&utm_source=PlainShortURL

Gesundheitsprojekt: Schulung von Ersthelfern

Unser Arzt und Mitglied von Tierra Unida, Dr. Galo Alvear Vitery, hat uns erneut Fotos von seiner Arbeit aus Ekuador gesendet. Diesmal geht es um die Schulung von Ersthelfern. Dr. Galo Alvear Vitery führt seit Ende der 1990er Jahre in der Kleinstadt Salitre ein Gesundheitsprojekt durch, dass von uns als Tierra Unida finanziell unterstützt wird. Neben der Ausbildung von zukünftigen Krankenschwestern und der Schulung von Ersthelfern wird im Rahmen des Gesundheitsprojektes vor allem anti-parasitäre Vorsorgeuntersuchungen und Gesundheitsaufklärung in Schulen und anderen Einrichtungen angeboten.

Gruppe der Ersthelfer
Gruppe der Ersthelfer

Zum Tod von Joachim Briesemann

Pressemitteilung

Zum Tod von Joachim Briesemann

Potsdam verliert Streiter für eine solidarisch-ökologische Transformation

Potsdam 19.08.2019:

Erstaunt und erschüttert nahmen die Engagierten des Lateinamerika-Arbeitskreises tierra unida e.V. am letzten Donnerstag die Nachricht vom Tod von Joachim Briesemann auf. Am 15.08.2019 hatte der Verein zu einem erweiterten Plenum zu einem Bericht von Christian Raschke zum neuen Friedenprojekt in Kolumbien eingeladen. Niemand hatte mit einer solchen Nachricht gerechnet. Eigentlich war geplant gewesen, sich nach den Sommerferien auch wieder mit Joachim Briesemann zu treffen.

Achim Briesemann gehört zu den Gründer*innen des Potsdamer Lateinamerika-Arbeitskreises. Er engagierte sich aber auch darüber hinaus sehr vielfältig, unter anderem in der Kiezgemeinde und im ökumenischen Ökologiekreis Potsdam.

Bereits 1983 noch als Gruppe unter dem Dach der Erlösergemeinde hatte sich tierra unida zusammengefunden, um sich mit den Themen der damals noch so genannten „Dritten Welt“ zu beschäftigen. Der Fokus der Gruppe richtete sich schnell auf Lateinamerika aus. In der Wendezeit war die in der Bürgerrechtsbewegung verhaftete Gruppe in Potsdam sehr aktiv. Mit Aktionen wie der Klagetrommel nach dem Tiananmen Massaker in Peking und mit Straßenaktionen wie dem Schuhputzen in der Potsdamer Brandenburger Straße machte sie auf Ungerechtigkeit und Lebensumstände in anderen Teilen der Welt aufmerksam. Für Achim gab es immer eine sehr enge Verbindung zwischen den Themenkreisen Solidarität mit den Menschen in der Einen Welt und der Kirche. Die Theologie der Befreiuung und die damit verbundene Empörung über Unrecht und Ausbeutung knüpfte dieses Band. Nach der Wende, wurde es vielen Mitgliedern der Gruppe endlich möglich nach Lateinamerika zu reisen. Aus dem losen Arbeitskreis wurde ein Verein und eine der ältesten entwicklungspolitischen Institutionen im Land Brandenburg. In den Jahren nach der Wende war es noch schwer Informationen über Lateinamerika und Kontakte mit Menschen dort zu halten. Briefe brauchten viele Wochen bis zu ihren Empfängern, Telefonate waren teuer. Achim Briesemann war ein emsiger Sammler und Verteiler der Informationen in seinem Umfeld, sei es in der Gemeinde, beim Bäcker oder Gespräch auf dem Bassinplatz. Er informierte sich über alle verfügbaren Quellen, über Veranstaltungen des Vereins mit Menschen aus Lateinamerika. Damit vertiefte er sein Bild über die sozialen Bewegungen in Lateinamerika. Viele Jahre trafen sich die Aktivisten jeden Donnerstag, planten Gesprächsrunden und Seminare mit Menschen aus Lateinamerika, Projektanträge und Spendensammlungen für das Gesundheitsprojekt von tierra unida in Salitre/Ecuador und Joachim Briesemann war viele Jahre eine treibende und ordnende Kraft im Verein. Selbst war er nie in Lateinamerika. Das hat seinem Interesse und Engagement aber keine Grenze gesetzt. Für die meist deutlich jüngeren Mitglieder des Vereins war es eine große Bereicherung eine erfahrene und auch in anderen Altersgruppen gut vernetzte Person zu haben.

In Potsdam hat Joachim Briesemann viele Impulse gesetzt. Als eine der ersten Organisationen machte tierra unida die Potsdamer Öffentlichkeit auf das Instrument des Bürgerhaushalts aufmerksam. Unter dem Motto „Vom Süden Lernen“ hat der Verein den Weg für dieses heute etablierte Beteiligungsmodell aus Brasilien nach Potsdam mit bereitet. Nicht durchgesetzt hat sich dagegen die Idee von Solar-Wassertaxis auf der Havel. Bereits um die Jahrtausendwende versuchte Achim das Thema Menschen im Potsdam nahe zu bringen. Vielleicht lag er mit einigen Ideen etwas vor seiner Zeit. Erfolgreicher war er dafür in seinem Einsatz für Solarenergie auf den Dächern der Kirchengemeinden.

2010 erhielt Joachim Briesemann den Ehrenamtspreis der Stadt Potsdam in der Kategorie International. In den letzten Jahren seines Lebens wurde es aber doch schwerer sich weiter zu engagieren. Mit der zunehmenden Digitalisierung wurde es für Achim schwieriger die Informationen von Emails, Online-Nachrichtendiensten und sozialen Medien zu verfolgen.

Achim Briesemann ist, für viele überraschend am 9.8.2019 verstorben. Am heutigen 21.8. erweisen ihm Familie, Freunde und Wegbegleiter*innen eine letzte Ehre. Potsdam verliert damit eine besondere Persönlichkeit.

Joachim Briesemann  (2. Person von rechts) bei einer seiner letzten Veranstaltungen in der Heilig-Kreuz-Gemeinde im Juni 2018
Joachim Briesemann (2. Person von rechts) bei einer seiner letzten Veranstaltungen in der Heilig-Kreuz-Gemeinde im Juni 2018

Altes und neues Friedensprojekt in Kolumbien

Am vergangenen Donnerstag, den 15.08.2019, berichtete Tierra Unida-Mitglied Christian Raschke über seinen Besuch beim Friedensprojekt in Icononzo/Kolumbien. Dort unterstützte Tierra Unida den Aufbau eines Kindergartens in einer sogenannten Wiedereingliederungszone von ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfern der FARC. Das Projekt wurde im vergangenen Sommer abgeschlossen. Zeitgleich nutzte Christian Raschke den Besuch in Kolumbien, um eine Fortsetzung des Friedensprojektes zu forcieren. So wurde am Donnerstag auch das neue Friedensprojekt vorgestellt, den Aufbau und die Unterstützung zur Ausstattung eines Kindergartens in Agua Bonita. Dazu wird wieder eine Spendenkampagne geschaffen. Alle Projektinformationen finden Sie hier: Friedensprojekt in Kolumbien

Niemanden zurücklassen! Für eine weltoffene, solidarische Gesellschaft – gerade jetzt!

Eine Positionierung ostdeutscher entwicklungspolitischer NRO und Einrichtungen

Wir, das sind entwicklungspolitische Vereine und Initiativen, Landesnetzwerke, Weltläden, Migrantisch-Diasporische Organisationen und eine Stiftung in Ostdeutschland und Berlin. Wir arbeiten auf internationaler und kommunaler Ebene, in Städten wie in ländlichen Gebieten, mit unterschiedlichen Zielgruppen. Wir sind ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierte aus diversen Kontexten, mit unterschiedlichen Erfahrungen und Geschichten. Die einen von uns sind selbst von Diskriminierung, Ausgrenzung und Rassismus betroffen, die anderen nicht. Diese Diversität bringt Herausforderungen mit sich, birgt jedoch auch viele Chancen. Gemeinsam sind uns unsere Werte und Prinzipien als Grundlage solidarischen Handelns sowie unsere Vision von einer weltoffenen, gerechten und nachhaltigen Gesellschaft. Die Bewahrung des Planeten durch eine sofortige Kursänderung in der Klima-, Energie- und Wirtschaftspolitik ist für uns elementar.

Positionspapier als PDF

Offenes Treffen und Informationen zum Friedensprojekt in Kolumbien

Der Lateinamerika-Arbeitskreis Tierra Unida lädt alle interessierten Personen zum offenen Treffen am Donnerstag, den 15.08., zu 19.30 Uhr in den Buchladen Sputnik ein. Im Vordergrund des Treffens stehen Informationen und Fotos vom Besuch des Friedensprojektes in Icononzo (Kolumbien). Des Weiteren wollen wir die Idee unseres nächsten Friedensprojektes, ebenfalls die Unterstützung zum Aufbau eines Kindergartens in einer anderen Wiedereingliederungszone, vorstellen. Wie üblich diskutieren wir auch über aktuelle politische Themen aus ganz Lateinamerika.

Besuch im Kindergarten von Icononzo

Christian Raschke, Mitglied bei Tierra Unida, besuchte im Juni den Kindergarten in der Wiedereingliederungszone von Icononzo, der im Rahmen des Friedensprojektes unterstützt und mit aufgebaut wurde. Valentina, die Projektverantwortliche vor Ort, vermittelte Christian an Maria, die dort als Erzieherin arbeitet. Mit Maria konnte sich Christian unterhalten und sich ein Bild vom Kindergarten machen. Rund zehn Kinder gehen derzeit regelmäßig in die Kita, 50 Kinder gibt es derzeit in der Wiedereingliederungszone und den nahen Fincas im Dorf La Fila.

Einige Kinder warten derzeit auf die Aufnahme in die Kita, dafür sind zum Beispiel Impfungen notwendig. Maria wird vom Staat finanziert, mit dem Mittagessen, welches in der Kita für die Kinder angeboten wird, ist dies die einzige staatliche Unterstützung. Das Haus, die Ausstattung und die Spielsachen wurden durch Spenden finanziert. Neben einer Küche gibt es auch eine kleine Bibliothek für Kinder in dem Haus. Geplant sind demnächst noch die Gestaltung der Außenanlagen. 

Christian mit Maria im Kindergarten
Christian mit Maria im Kindergarten
Kindergarten in Icononzo (Bildmitte)
Kindergarten in Icononzo (Bildmitte)