Bei besagter Veranstaltung der Martin-Niemöller-Stiftung zur 50-jährigen Sprengung der Potsdamer Garnisonkirche und zur vielseitigen Geschichte der Heilig-Kreuz-Gemeinde, war auch „tierra unida“ mit den beiden Mitgliedern Joachim Briesemann und Christian Raschke im vollen Gemeindesaal anwesend. Die Kirchengemeinde hatte nach dem Krieg zuerst in der Ruine ihren provisorischen Gottesdienstraum, bezog danach dann das Heilig-Kreuz-Haus, wo in der Kiezstraße 10 ein vielfältig nutzbares Gemeindezentrum entstand. Die Historie von „tierra unida“ ist damit sowohl in der Kirche und der DDR-Opposition, als auch der Potsdamer Stadtgeschichte allgemein ein wesentlicher Bestandteil.
Die Gemeinde mit ihrem Haus entwickelte sich zu einem wichtigen Zentrum der kirchlichen Opposition in der DDR. Hier trafen sich Initiativen wie der Friedenskreis Potsdam, der Arbeitskreis Ökumenisches Forum und der Verein „tierra unida“. Als Zeitzeuge in Form von Gemeindemitglied und Mitglied bei „tierra unida“ war Joachim Briesemann auf dem Podium, der über seine Erfahrungen berichtete. Christian Raschke ergänzte zur aktuellen Arbeit von „tierra unida“ und klärte über die beiden Projekte in Ecuador und Kolumbien auf.
Laut Journalist und Autor Matthias Grünzig war die Geburtsstunde von „tierra unida“ ein Filmabend mit Filmen über Lateinamerika am 10. Januar 1983 im Heilig-Kreuz-Haus. Es folgten Aktivitäten und Hilfe für Afrika, später dann für Nicaragua, es gab eine Lateinamerika-Werkstatt im September 1984 mit einer Versteigerungsaktion für ein Ausbildungszentrum in Jinotepe (Nicaragua), ein Tortilla-Fest „6 Jahre freies Nikaragua“ am 19. Juli 1985 sowie Proteste gegen das Treffen von IWF und Weltbank im September 1988 in Westberlin und gegen die Niederschlagung der Proteste von Studierenden in Peking im Frühjahr 1989. Über die Klagetrommel als Solidarität mit den Studierenden in China berichteten wir bereits (hier).