Gerade in den Zeiten der Pandemie wird weltweit klar, wir ungerecht die Welt ist und wie wenig Gleichberechtigung es gibt. Frauen stehen im Gesundheitsbereich als Ärztinnen, Gesundheitshelferinnen, Krankenschwesterinnen, Betreuerinnen und in vielen Organisationen nicht nur als helfende Hände, sondern als elementare Kräfte an vorderster Front zur Bekämpfung der Covid19-Pandemie und in der gesundheitlichen Arbeit für die Gesellschaft. Die Krise hat sowohl die grundlegende Bedeutung der Beiträge von Frauen als auch die unverhältnismäßigen Belastungen, die sie tragen, deutlich gemacht.
Doch noch immer und obwohl die Frauen einen maßgeblichen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben leisten, haben Frauen nicht die gleichen Rechte in den verschiedenen Lebensbereichen. Die Anerkennung der Leistungen, die gleichberechtigte Teilhabe an Entscheidungsprozessen, gleicher Lohn, eine gerechte Verteilung von unbezahlter Pflege und Hausarbeit sowie das Ende aller Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen sind Teile von Forderungen, die immer noch nicht erfüllt sind.
Weltweit gehen an diesem Tag Menschen auf die Straße, um für Gleichberechtigung zu kämpfen. Im Fokus steht vor allem Lateinamerika, ein Kontinent, der durch eine machistische Gesellschaft und starke Ungleichberechtigung geprägt ist. Gewalt gegen Frauen ist hier ein alltäglicher Bestandteil, in vielen Ländern nehmen Femizide zu. Aber auch der Kampf der Frauen nimmt zu, denn in vielen lateinamerikanischen Ländern haben sich Gruppen und Organisationen gegründet, die am heutigen Tag Streiks, Demonstrationen, Kundgebungen und andere Aktionen durchführen. Daran wollen wir erinnern.
Wir zitieren die Vereinten Nationen (UN) zum heutigen Tag: „Die Welt hat beispiellose Fortschritte gemacht, aber kein Land hat die Gleichstellung der Geschlechter erreicht. Vor fünfzig Jahren landeten wir auf dem Mond; in der letzten Dekade entdeckten wir neue menschliche Vorfahren und wir fotografierten zum ersten Mal ein schwarzes Loch. In der Zwischenzeit haben gesetzliche Beschränkungen 2,7 Milliarden Frauen davon abgehalten, die gleiche Wahl des Arbeitsplatzes wie Männer zu finden. Weniger als 25 Prozent der Parlamentarier 2019 waren Frauen. Eine von drei Frauen erlebt nach wie vor geschlechtsspezifische Gewalt.“
Machen wir 2021 zu einem Wendepunkt für Frauen und Mädchen in Lateinamerika und auf der ganzen Welt.