Spendenaufruf für „Kinder des Friedens“

Der Potsdamer Lateinamerika-Arbeitskreis „tierra unida“ ruft zu den Feiertagen am Jahresende zu Spenden für die beiden sozialen Projekte auf, die der Verein ehrenamtlich betreut. Derzeit unterstützt der Verein ein Gesundheitsprojekt in Ecuador und ein Friedensprojekt in Kolumbien. Besonders das vor zwei Monaten in Kooperation mit der ehemaligen Guerilla FARC initiierte Projekt „Kinder des Friedens“ in Kolumbien steht im Fokus der Spendensammlung. Zwar konnten schon 40% zur Ausstattung eines Kindergartens für Kinder ehemaliger Kämpferinnen der FARC finanziert werden, doch 1500 Euro fehlen noch.

Zu Weihnachten können auch Sie ihren Beitrag zur Konsolidierung des Friedens und zu einer besseren Zukunft in Kolumbien beitragen!

Spendenseite „Kinder des Friedens“ auf betterplace.org

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Jahresabschluss in Salitre/Ecuador

Unser tierra unida-Mitglied und Arzt, Dr. Galo Alvear Vitery, hat uns Grüße aus Salitre/Ecuador gesendet. Wie immer fertigte er auch seinen Jahresabschluss an, aus dem unter anderem hervorgeht, was mit den Spenden vor Ort passiert. So wurden von uns 1400 Euro an Spendengeldern nach Ecuador transferiert und Dr. Galo war zwei Mal im Monat an zwei unterschiedlichen sozialen Einrichtungen, vorrangig jedoch an Schulen, präsent. Zudem war er auch im Zentrum gegen Kinderarbeit und an einer Fußballschule. Dort leistete er Gesundheitsvorsorge, Aufklärungsunterricht und gab Anti-Parasita-Tabletten aus. Insgesamt wurden bis Ende November 4437 Kinder im Rahmen unseres Gesundheitsprojektes im Jahr 2017 betreut, bei dem nicht nur Gesundheitsvorsorge durchgeführt wird, sondern auch Krankenschwestern ausgebildet werden. Wir bedanken uns bei Dr. Galo und hoffen auf eine ebenso erfolgreiche Arbeit im kommenden Jahr.

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Veranstaltung zum Friedensprojekt – Erste Rate überwiesen

Am Mittwoch, den 13.12.2017, fand fand im Potsdamer Buchladen Sputnik eine Veranstaltung von „tierra unida“ zu den Umsetzungen und Schwierigkeiten des Friedensabkommens in Kolumbien sowie zu unserem dortigen Projekt „Kinder des Friedens“ statt. Die anwesenden Gäste erhielten einen Überblick über die aktuelle Situation mit vielen Fotos und neuesten Informationen zum Friedensprojekt. Auch wenn in Kolumbien die Intensität des bewaffneten Konfliktes deutlich abgenommen hat und sich die FARC entwaffnen ließ, so ist Kolumbien noch lange kein friedliches Land und das Friedensabkommen nicht in seiner Breite umgesetzt. Vor allem die polarisierende Gesellschaft, der fehlende Willen zur Umsetzung des Vereinbarten durch die politischen Parteien und die aktuellen Lebensbedingungen der ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfer waren Thema in den Diskussionen. Umso wichtiger wurde die Unterstützung bei der Wiedereingliederung der FARC-Mitglieder, besonders der zukünftigen Generation, den Kindern, erachtet.

Passend zur Veranstaltung hat nun „tierra unida“ die erste Rate von 1000 Euro nach Kolumbien überwiesen. Eine zweite Rate soll dann im Frühjahr, je nach Stand der Spendenkampagne, geschehen. Auch ihr könnt dabei unterstützen!

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Mitgliederversammlung, Weihnachtsfeier und Vortrag

Weil die letzte Mitgliederversammlung aufgrund des Sturms Anfang Oktober abgesagt werden musste, holt „tierra unida e.V.“ die jährliche Mitgliederversammlung nun am Mittwoch, den 13. Dezember, um 18.30 Uhr nach.

Diesmal wird es um 19 Uhr auch einen Vortrag zum neuen Spendenprojekt von tierra unida e.V. geben. Denn vor wenigen Wochen haben wir unser Projekt „Kinder des Friedens“ in Kolumbien begonnen, mit welchem wir den Aufbau eines Kindergartens für die Kinder der ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfer der FARC unterstützen.

Und weil wir dieses Jahr so spät dran sind, wollen wir die weihnachtliche Zeit auch gleich für ein gemütliches Beisammensein und eine Weihnachtsfeier nutzen.

Wann und Wo: 13. Dezember 2017 um 18:30 Uhr im Buchladen Sputnik, Charlottenstr. 28, Potsdam

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Misstrauen wächst in Kolumbien – Unterstützung umso wichtiger

Ein Jahr nach der Umsetzung des Friedensabkommens und trotz der Bemühungen der Regierung, die Wiedereingliederung von Tausenden von ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfern voranzutreiben, verlieren immer mehr das Vertrauen.

Das ist eine Schlagzeile und Artikel im großen politischen Wochenmagazin „Semana“. Der Artikel beruft sich auf die nachdenklichen Worte des Leiters der Mission der Vereinten Nationen in Kolumbien, Jean Arnault, der vor kurzem gesagt hat, dass „ein sehr hoher Prozentsatz der ehemaligen FARC-Mitglieder nicht mehr in den territorialen Gebieten der Ausbildung und Wiedereingliederung ist.“ Dies zeigt die Kontroverse bei der Umsetzung der Friedensvereinbarung.

Auch wenn viele Mitglieder der FARC nun juristisch und damit legal völlig unabhängig und individuell entscheiden können, ob sie in den Wiedereingliederungszonen bleiben oder zum Beispiel bei ihren Familien das Glück versuchen, so gibt es viele Hinweise und Fakten, die eine nur zögerliche Umsetzung der Vereinbarungen seitens der Regierung bestätigen. Es rumort schon seit Monaten in Kolumbien, weil Amnestie, der Aufbau der Zonen mit vollständiger Infrastruktur, die Übergangsjustiz oder wirtschaftliche und soziale Wiedereingliederung nur zögerlich geschehen.

Hierzu berichtet der „Semana“-Artikel, dass trotz der Fortschritte die Besuche der UN, der „Defensoría del pueblo“ (Kontrollorgan zu Menschenrechten) und anderer Institutionen in den 26 territorialen Gebieten Verzögerungen bei den Infrastrukturarbeiten und in der prekären Situation der öffentlichen Dienstleistungen festgestellt haben. Viele dieser Zonen haben keine Grundversorgung, schwangere Frauen werden in prekären Verhältnissen betreut und Kinder, die dort das Licht der Welt erblicken, haben keine Erholungs- und Spielräume.

Die Gefahr ist, dass sich unzufriedene Personen der 12.300 akkreditierten ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfern der anderen Guerilla ELN oder den anderen kriminellen Organisationen anschließen. Umso wichtiger sind Unterstützung und die schnelle Umsetzung des Vereinbarten, um allen eine gute Perspektive zu bieten. Und auch wenn es Fortschritte gibt, so bleibt noch viel Arbeit, besonders in den 26 Wiedereingliederungszonen. Und umso wichtiger, dass wir als „tierra unida“ versuchen, unseren Beitrag dazu zu leisten.

Der Zeitungsartikel bei Semana

Unser Spendenprojekt in Kolumbien

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